Open Access: ein schwieriges Forschungsfeld
Seit den Anfängen der Open Access Bewegung ist viel Zeit vergangen. Daher stellte sich auf den diesjährigen Open Access Tagen, 30.09. bis 02.10. hier in Hannover, nicht nur die Frage „Wie können wir Open Access weiter voranbringen?“, sondern auch „Was ist bisher unternommen worden?“ und „Hat das funktioniert?“.
Neben Open-Access-Förderung stand also auch Open-Access-Forschung auf dem Konferenzprogramm. Ein wichtiges Thema, um zu erkennen, welche Hindernisse noch zu überwinden sind und welche Maßnahmen Erfolg versprechen. So wurden etwa Ergebnisse von Befragungen zu Open Access vorgestellt, Berechnungen möglicher Kosten einer vollständigen Umstellung angestellt und neue Open-Access-Nachweisquellen in den Blick genommen.
Gerade auch in den Diskussionen im Anschluss an die Vorträge kam eine Problematik immer wieder zur Sprache: die zugrunde liegenden Daten sind nur schwierig aufzufinden.
In vielen wissenschaftlichen Einrichtungen wird gar nicht erfasst, wie viele der Publikationen Open Access veröffentlicht werden. Auch in Datenbanken und anderen Verzeichnissen ist keineswegs sicher, ob die Angaben lückenlos und korrekt sind. Zudem sind diese Informationen oft nicht frei verfügbar. Das macht das Erforschen von Open Access kompliziert.
Dennoch gibt es Grund für Zuversicht: Zwar wies auch Keynote-Speaker Mikael Laakso auf Probleme durch fehlende Daten hin. Gleichzeitig zeigte er aber auch auf, wie sehr sich die Situation im Laufe der Zeit schon gebessert hat. Mittlerweile sind sehr viel mehr Informationen vorhanden, auch wenn weiter Verbesserungsbedarf besteht. Das gilt insbesondere für Daten, die über einen längeren Zeitraum gesammelt werden und die es so ermöglichen, Entwicklungen zu beobachten.
Auch wenn klar ist, dass die Entwicklung noch nicht zu Ende ist und noch einiges erreicht werden muss, war deutlich zu spüren, dass der Optimismus der Open-Access-Unterstützer ungebrochen ist. Das, und viele neue Ideen und Anregungen, werden die zahlreichen Besucher der Open-Access-Tage aus Hannover mitnehmen.