Biblioblog der Hochschule Hannover

Open-Access-Publikationen werden häufiger zitiert – Open Access Week 2016

Zur International Open Access Week 2016 möchten wir Ihnen die wichtigsten Vorteile von Open Access vorstellen. Hier: Der Open-Access-Zitationsvorteil.

Quelle: Danny Kingsley & Sarah Brown (ins Deutsche übertragen, Lizenz: CC BY)

Quelle: Danny Kingsley & Sarah Brown (ins Deutsche übertragen, Lizenz: CC BY)

Einige Autorinnen  und Autoren werfen die Frage auf, warum man eine Publikation, die schon in einer Zeitschrift veröffentlicht ist, noch einmal auf einen Open-Access-Server wie SerWisS stellen sollte. Eine Antwort auf diese Frage liegt im sogenannten Zitationsvorteil von Open-Access-Publikationen. Éric Archambault, Grégoire Côté, Brooke Struck und Matthieu Voorons haben diesen in einem kürzlich veröffentlichten Paper für 22 Fachgebiete untersucht. Sie haben die beiden gängigsten Strategien des Open-Access-Publizierens der Veröffentlichung in einer klassischen, nur per Abonnement zugänglichen Zeitschrift gegenüber gestellt.

Der goldene Weg steht hier für die Veröffentlichung in einer Open-Access-Zeitschrift, die für Leser kostenfrei zugänglich ist. Der grüne Weg steht für die Veröffentlichung durch die Autoren selbst auf einem Open-Access-Server wie z.B. SerWisS oder fachlichen Open-Access-Servern wie Arxiv.org. Die Ergebnisse der Untersuchung (in freier Übertragung aus dem Englischen):

  • Veröffentlichung in Zeitschriften mit einer Paywall ohne Selbstarchivierung ist nie eine effektive Strategie zur Maximierung des Impacts.
  • Insgesamt und für alle Fachgebiete gilt, dass Beiträge in Paywall-Zeitschriften ohne Open-Access-Selbstarchivierung unterdurchschnittlich häufig zitiert werden.
  • Veröffentlichung in Paywall-Zeitschriften ist in 16 von 22 Fachgebieten die Veröffentlichungsstrategie mit dem geringsten Impact.
  • Im Schnitt sorgt Open Access für einen 50 % höheren Impact im Vergleich zu nur hinter einer Paywall zugänglichen Publikationen.
  • In allen Fachgebieten ist Open Access (ohne zwischen dem goldenen und dem grünen Weg zu unterscheiden) die bessere Strategie, um den Impact der Publikationen zu erhöhen.
  • Eine Zweitveröffentlichung auf dem grünen Weg ist die Strategie mit dem größten Impact insgesamt und auch in 19 von 22 Fachgebieten.
  • Der grüne Weg ist fast immer effektiver als das ausschließliche Beschreiten des goldenen Wegs.
  • Gold ist die beste Strategie in der Biologie und Biomedizin – und annähernd in der klinischen Medizin.
  • Der goldene Weg hat den geringsten Impact in sechs Fachgebieten.

Eine genauere Aufschlüsselung des Erfolgs der verschiedenen Publikationsstrategien liefert diese Gegenüberstellung nach Fachgebieten:

Computed by Science-Metrix and 1science using oaIndx and the Web of Science

Éric Archambault, Grégoire Côté, Brooke Struck and Matthieu Voorons. Lizenz: CC BY)

Weitere Details zur Untersuchung können dem Artikel entnommen werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Studien zum Open Access Citation Advantage (OACA), viele davon finden Sie in dieser Sammlung.

Sie möchten weitere Informationen zu diesem Thema? Stöbern Sie in unseren Beiträgen in diesem Blog zur Open Access Week 2016 oder zum Thema Open Access insgesamt. Und wenn Sie auf auf unserem Open-Access-Server SerWisS publizieren möchten, nutzen Sie bitte unser Veröffentlichungsformular. Die häufigsten Fragen dazu haben wir hier beantwortet. Und selbstverständlich beraten wir Sie auch gerne persönlich. Kontaktieren Sie uns einfach!

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